Studie "Finanzbildung als politisches Projekt"
- Artikel-Nr.: 053
Im Frühjahr 2023 hat Bundesfinanzminister Christian Lindner gemeinsam mit Bundesbildungs- und Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger die „Initiative Finanzielle Bildung“ vorgestellt. Im Auftrag von Attac Deutschland und der Otto Brenner Stiftung hat der Erziehungswissenschaftler Professor Thomas Höhne (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg) im Oktober 2024 eine kritische Analyse zur Initiative der beiden FDP-Ministerien vorgelegt und kommt zu verheerenden Ergebnissen:
· Die „Initiative Finanzielle Bildung“ von BMF und BMBF zielt darauf ab, die Bevölkerung zum Investieren in die Finanzmärkte zu bewegen (Aktivierungspolitik).
· Die Initiative ist durch eine parteipolitische Ausrichtung bestimmt, für die Bildung instrumentalisiert wird.
· Offiziell sollen armutsbetroffene ‚vulnerable Gruppen‘ erreicht werden, tatsächlich adressiert werden aber Wohlhabende.
· Menschen, die nicht investieren können, wird die Verantwortung für ihre Situation tendenziell selbst zugeschrieben.
· Derzeit steuert das BMF die Initiative top-down, eine angemessene Beteiligung zivilgesellschaftlicher Akteure ist nicht zu erkennen.
· Auf der Finanzbildungsplattform dominieren reine Informationsangebote ohne Bildungsfunktion.
Weiterführende Links:
Als Alternative zur vermeintlichen Bildungsplattform der FDP-Ministerien hat Attac eine eigene Plattform ins Netz gestellt, auf der auch die Studie als PDF heruntergeladen werden kann: https://www.geldmitverstand.de